Tag 3: Dervio - Piacenza

Landstraßen

Von Dervio aus ging es nun erst mal nach Lecco am unteren Ende des Como Sees. Das war ein Stück, mit dem ich mich bei der Planung intensiver befasst hatte, da es mir nicht klar war, ob ich dem See entlang fahren konnte, oder ob ich einen Umweg mit doch einigen 100 Höhenmetern machen musste.

Der Grund dafür ist, dass man auf der Karte sieht, wie die Autobahn sich über ein paar Kilometer mit der Schnellstraße vereinigt. Auf Nachfrage beim Autofahrer Club wurde mir bestätigt, dass man mit dem Fahrrad fahren durfte. Es wurde mir jedoch davon abgeraten dieses Stück zu fahren, da es immer wieder Unfälle gegeben hatte.

Schlussendlich probierte ich es einfach über die SP72, nachdem ich mich bei meiner Gastgeberin nochmal darüber erkundigte. Sie meinte, dass man halt schön am Rand fahren solle und unbedingt ein Rücklicht haben sollte (idealerweise auch eine Warnweste), aber dass dort sehr viele Radfahrer fahren würden.

SP72

Tatsächlich benötigt man schon vor diesem kritischen Stück öfters (nicht nur) das Rücklicht, da es mehrere - zwar meist kurze aber zum Teil sehr dunkle - Tunnel gibt, durch die man durch muss.

mal mit Gallerie

mal beleuchtet

mal ganz dunkel - Licht ist unbedingt erforderlich!

Was auch auffällt: es gibt kaum Fahrradstreifen, geschweige denn Radwege. D.h. man ist für die Autos und Lastwagen doch ein Hindernis.

Dies scheint aber nichts Ungewöhnliches für die einheimischen Kraftfahrzeuglenker zu sein. Man wird nicht nicht von der Straße gehupt, wie es in Deutschland/Österreich sehr schnell mal passiert. Die Italiener sehen das offensichtlich recht entspannt :-)

Trotzdem ist der Abschnitt (meist) dem Como See entlang doch recht schön und Abwechslungsreich zu fahren.

Schlussendlich kam ich nach Mandello del Lario fast ohne es zu bemerken auf das ca. 3km lange problematische Stück auf der SS36.

hier kommt der Autobahnverkehr dazu

Welches sich m.E. als recht unproblematisch heraus stellte, da die Straße nun deutlich breiter wurde und es nun auch einen Fahrradstreifen gab.

das problematische Stück - mit Fahrradstreifen

Und Ruckzuck ging es nach kurzer Zeit wieder auf eine Nebenstraße  - also alles kein Problem :-)

Nun fuhr ich durch die Stadt Lecco - teilweise durch Fußgängerzonen durch.

Lecco

Nach ein paar navigatorischen Verwirrungen (Google lotste mich auf Fußgänger Routen,

auch mal gegen die Einbahn...

die ich keinem Fußgänger antun würde) kam ich wieder auf die Küstenstraße SP639 und fuhr nun wieder dem See (der hier Lago di Garlate heißt) entlang. 

SP639

Am See vorbei waren noch einzelne Steigungen zu nehmen, wobei ich von nun an meistens auf Hauptstraßen unterwegs war. Ab und zu aufgelockert von kleinen Örtchen durch die es hindurch ging.
erste Pause nach 44km im Nirgendwo

Bei Sosta führte mich der Weg auf die SP169 weiter mit einem Abstecher und ein paar extra-Höhenmeter über Villa d' Adda

Villa d' Adda

nach Carvico.

Carvico

Nun wechselten sich die Straßen der Reihe nach ab: auf der SP166 nach Calusco d'Adda, dann auf der SP170 nach Capriate San Gervasi

 

Capriate San Gervasi

weiter auf der SP104, wo ich irgendwo an einer Bar mein "Mittagessen" zu mir nahm.
Mittagessen


Danach kam ich durch das nette Groppello d'Adda wo es einige Zeit eimen Kanal entlang ging.

Wasserrad bei Groppello d'Adda

 Der Weg führte mich weiter nach Cassano d'Adda, über verschiedene Straßen nach Rivolta d'Adda 

Rivolta d' Adda

und schließlich auf der SP1 

SP1

bzw. SP25 sogar ein paar Kilometer über einen Radweg bis nach Lodi (Lauden),

Einladender Empfang in Lodi - Wasser :-)

wo ich meine Lebensgeister mit einen halben Liter Flüssigkeit und einem Wassereis wieder weckte.

ein sehr nettes Städtchen

letzte Verschnaufpause

Von nun an ging es nur noch der vielbefahrenen Via Emilia (SS9) entlang bis nach Piaczenza - eintönig, heiß und frustrierend.

SS9

Endlich in Piacenza angekommen (womit ich mich nun in der Emilia-Romagna befand) fuhr ich nach dem CheckIn im Hotel und einer Dusche zu einem Decathlon, um meinen schon sehr abgefahrenen Hinterreifen auszutauschen.
nach 136km beim Hotel angekommen

Abends genoss ich noch den sehr schönen Altstadt-Kern von Piacenza, wobei interessanterweise kaum Menschen anzutreffen waren (Corona?).



Morgen lag noch eine anstrengende Tour über die Apenninen vor mir - also schnell noch ein Hotel in Pontremoli gebucht - und ab ins Bett.

Fazit

Während der Anfang der Tour entlang des Como Sees noch sehr angenehm war, war der restliche Tag von vielen eintönigen Kilometern auf stark befahrenen Hauptstraßen (v.a. am Ende der Tour) geprägt.

Je weiter man nach Süden kommt, desto weniger werden die Radwege.

Zahlen

Fahrzeit
7:00h
Pausenzeit
1:20h
Strecke
136km
Höhenmeter   
316

Video


 

Weiter zu Tag 4: Piacenza - Pontremoli

Kommentare

  1. Bei meiner Planung durch Italien habe ich Bikemap benützt. Routen die ich nicht geändert habe, waren alle für das "bici" frei gegeben. Decathlon habe ich auch öfters besucht:
    https://www.flickr.com/gp/thomasmika/T373s2
    leider gibt es die Live Berichte von Bikestore CC nicht mehr. Ich nehme es mir zwar vor, nochmal alles bei den Bilder dazu zu schreiben, aber....

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